3. September 2020

Umgang und Diskussionshilfen mit / zum Corona-Virus und -Leugnern

Die Grünen nehmen die Pandemie ernst:

„Das Corona-Virus ist eine außergewöhnliche Herausforderung: Sie betrifft uns alle, wenn auch nicht alle gleich schwer, und wir können nicht vorhersagen, wie lange wir mit Einschränkungen werden leben müssen. Der Kampf gegen die Corona-Pandemie steht erst am Anfang. Uns fehlen entscheidende Puzzleteile wie die wissenschaftliche Erkenntnis über eine Immunität nach der Ansteckung, das Entwickeln einer Tracing-App und genügend Schutzausrüstung. Die Pandemie wird erst zu Ende sein, wenn wir einen Impfstoff gegen sie haben, der überall auf der Welt gleichberechtigt verfügbar ist. Solange werden wir weiter Vorsicht walten lassen müssen, um andere und uns selbst zu schützen: häufiger Hände waschen, Abstand halten, Schutzmasken tragen, große Menschenansammlungen vermeiden.“

Zum Corona-Virus hat Oltmann Schröder aus fachlicher Sicht und gut verständlich in unserer Montagsrunde Informationen gegeben. Hier die Zusammenfassung:

„Die Geschichte der Grippe, die hier punktuell  als Vergleichs-Krankheit herangezogen wird, reicht weit zurück – seit dem Mittelalter wird über die Grippe geschrieben. Die Corona-Viren sind uns seit den 60ern bekannt.

Die Infektiosität ist bei beiden Viren hoch. Die Sterberate liegt nach derzeitigen Erkenntnissen für Covid 19 bei 4,2% der bestätigten Fälle; bei der Grippe liegen die Werte zwischen 0,2-3%, zur Zeit der Spanischen Grippe (Pandemie 1918-1920) lagen sie wahrscheinlich darüber. Fast alle Angaben für die Grippe beruhen aber auf Schätzungen.

Einigen Wissenschaftlern, die die Gefahr von Covid19 anfangs bestritten haben (vgl. Wodarg) fehlt mittlerweile die Argumentationsgrundlage, weil sich die Situation verändert hat.

Zum Beispiel im April konnte eine Übersterblichkeit bei uns in Deutschland nicht festgestellt werden – mittlerweile liegen die Todeszahlen durch/mit Covid19 bei > 9.200 und es lässt sich laut Robert-Koch-Institut für verschiedene europäische Länder und zumindest phasenweise auch für Deutschland eine  „Übersterblichkeit“ der Bevölkerung  durch Covid19 nachweisen.

Nach Auswertungen von verschiedenen Expertengruppen, liegt die Zahl der verlorenen Lebensjahre für einen durchschnittlichen Verstorbenen auf Grund von Covid-19 bei 9 Jahren.

Von den bisher rund 230.000 nachgewiesen Infizierten waren 7,45% intensiv-pflegebedürftig, also rund 16.000 Menschen, die das Gesundheitssystem erheblich belastet, wenn auch bei uns in Deutschland nicht überlastet haben.

Viele Ärzte beschreiben, dass die betroffenen Patienten sehr schwer zu beatmen seien. Die Lunge leidet sehr unter der Erkrankung, so dass einigen Patienten eine neue Lunge transplantiert werden mussten. Nach neueren Untersuchungen ist vor allem der Schaden an den Blutgefäßen der Lungen bei Covid19 größer als z.B. bei der Influenza.

Zum Tragen von Gesichtsmasken gibt es eine Reihe von Studien (die wenigstens allerdings direkt im Zusammenhang mit Covid19). Die Summe der Studien zeigt, dass  Gesichtsmasken hilfreich sind. Das Erkrankungs-Risiko sinkt im Durchschnitt der Studien um 60-70%. Einen 100%igen Schutz gibt es nicht, aber das Maskentragen nützt etwas.

Die nicht-medikamentösen Maßnahmen wie Abstandsregeln oder die Empfehlungen zum Tragen von Masken für Covid19 stehen – im Vergleich zur Grippe – deswegen im Vordergrund, weil es für die Grippe Impfstoffe und mehrere zugelassene Medikamente bereits gibt.  Beides steht derzeit für Covid-19 nicht zur Verfügung.“